Nachdem die Deutschen Meisterschaften im letzten Jahr Corona bedingt ausgefallen sind, fand in den letzten beiden Wochen der 1. Teil der Deutschen Meisterschaften im Sportschießen an gewohnter Stelle in Garching – Hochbrück bei München statt. Eine solche Splittung der Meisterschaften wurde in diesem Jahr erstmalig durchgeführt, um die Teilnehmerzahl nicht zu reduzieren, sondern zeitlich zu entzerren. Damit hat der Deutsche Schützenbund keinen Sportschützen*innen vor den Kopf stoßen wollen, der sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert hatte. Natürlich mussten sich alle Teilnehmer, Betreuer und Kampfrichter an die zurzeit in Bayern geltenden Pandemieregeln halten, d.h. geimpft, genesen oder getestet sein.
Von der Schützengesellschaft Barchfeld / Werra 1886 e.V. konnten sich vier Sportschützen für den 1. Teil qualifizieren. Bei ihren Starts wurden zum Teil beachtliche Ergebnisse erzielt und es konnten neue Kreisrekorde aufgestellt werden.
Bei den Junioren I ging Yannick Sippel in der Disziplin Luftgewehr an den Start. Er erzielte 602,8 Ringe und verbesserte damit den bestehenden Kreisrekord. Mit dem 27. Rang hielt er sich im Mittelfeld des Starterfeldes aus.
Unter ziemlich schlechten Witterungsbedingungen ging Philip Römhild ( Junioren II ) in der Disziplin KK-Liegendkampf an den Start. Die Außentemperaturen beliefen sich auf 8° C und es regnete ständig, was extrem die Sicht beeinträchtigte. Damit konnte er leider seinen Leistungstand nicht abrufen und belegte einen der hinteren Plätze. Auch Sebastian Schrumpf, der mit seiner Luftpistole bei den Menschen mit körperlicher Behinderung an den Start ging, lief es bei der diesjährigen Auflage der Deutschen Meisterschaften ebenfalls recht schleppend. Trotzdem war er zufrieden. Ein nicht außeracht zu lassender Grund für das eher schwache Abschneiden beider Sportschützen liegt wahrscheinlich auch in der Tatsache, dass ja das Training in der Pandemie stark eingeschränkt wurde. Es fehlen mindesten ein Jahr Training nicht nur im Kinder- und Jugendsportbereich. Das ist schon erhebliche Einschränkungen.
Besser lief es bei Sophie Vesper. Die 13jährige Schülerin absolvierte ihre ersten Deutschen Meisterschaften und das gleich in zwei Einzeldisziplinen. Natürlich war da die Anspannung und die Aufregung verständlich recht groß. In der Disziplin Luftgewehr schoss sie gemeinsam mit 166 weiteren Schülerinnen und belegte einen hervorragenden 43 Platz. Ihr Ergebnis lag bei 196,3 Ringen. Wie knapp es hier zuging bringt ein Blick auf die vor ihr Platzierten. Mit 2,8 Ringen mehr wäre sie schon unter den Top 20. Mit nur 9 Ringen mehr wäre ein Podestplatz drin gewesen. Wie auch bei den anderen Barchfelder Sportschützen konnte Sophie erst vor 2 Monaten das reguläre Training wieder aufnehmen. Da stellt man sich dann zwangläufig die Frage: „Was wäre ohne Corona gewesen?“. Ihr errungenes Ergebnis bedeutete an diesen Tag nicht nur persönliche Bestleistung sonders ebenfalls die Verbesserung des Kreisrekordes um knappe 10 Ringe. Mit der Platzierung im ersten Drittel des Starterfeldes hatte sie Anspruch auf eine Meisterschaftsmedaille für sehr gute Leistung, welche sie stolz entgegennahm. Tagdarauf ging Sophie Vesper in der Disziplin Luftgewehr 3stellung an den Start. Mit genügend Motivation und gewonnen Selbstbewusstsein lag sie nach dem zweiten Drittel auch hier aussichtsreicher Position. Leider fehlten, wie man so sagt, hintenraus die „Körner“. Hier belegte sie mit 552 Ringen die Position 64.
Abschließend ist zu vermerken, dass die Schützengesellschaft Barchfeld/Werra 1886 e.V. mit ihrer hervorragenden Nachwuchsarbeit sowie die Arbeit mit Menschen mit körperlicher Behinderung auch zu Corona Zeiten ein Aushängeschild nicht nur für den Wartburgschützenkreis, sondern für die gesamte Wartburgregion ist.
Anfang Oktober folgt dann der 2. Teil der Deutsche Meisterschaften. Hier wird die Disziplin KK-Gewehr 3 x 20 ausgetragen. Hierbei wird Yannick Sippel wiederum bei den Junioren I mit an den Start gehen.