Auf der Schießstätte der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft „Der Bund“ in München-Allach traten am 15.10.2022 die Landesschützenköniginnen und -könige der 20 Landesverbände des Deutschen Schützenbundes zum Bundes(jugend)königsschießen an. Innerhalb von 30 Minuten waren 20 Schuss stehend freihändig mit Luftgewehr oder Luftpistole auf 10 m abzugeben, gewertet wurde traditionell der niedrigste Teiler, d.h. der Schuss mit dem geringsten Abstand vom Zentrum, gemessen in hundertstel Millimetern. Ein Verfahren, bei dem auch weniger geübte Schützinnen und Schützen eine Chance gegenüber den ambitionierten Teilnehmern haben, die in Landesligen oder der Bundesliga antreten oder an Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Und davon waren am Samstag einige am Start.
Dabei ging auch die amtierende Landesjugendschützenkönigin des Thüringer Schützenbundes in Person von Sophie Vesper von der Schützengesellschaft Barchfeld/Werra 1886 e.V. an den Start. Ihr bester Teiler lag bei 29,6, also 0,296 mm vom Scheibenzentrum weg. Hier wäre anzumerken, dass dieser Schuss, der erste Schuss war, den Sophie bei diesem Event abgab. Bei den anwesenden Zuschauern und Betreuern der anderen Startern ging hierbei ein Raunen durch den Saal. Hätte der erste Schuss entschieden, hätte sie den Titel gewonnen. So belegte Sophie Vesper an diesem Tag, gleichzeitig ihr 15. Geburtstag, damit einen beachtlichen 5. Platz. Einen Podestplatz verpasste sie um sage und schreibe 0,044 mm und den Titel Bundesjugendschützenkönigin um 0,16 mm. Diese Unterschiede sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Der Stand der moderner Technik hilft hier dabei.
Sophie Vesper wurde am Abend zur Bekanntgabe der Ergebnisse als eine der TOP 5 auf die Bühne gerufen. Die Anspannung über den Ausgang des Schießen stieg somit für die mitgereisten Vereinsmitglieder, insbesondere ihrer Eltern ins unermessliche. Letztendlich überwog aber die Freude und der Stolz über das erzielte Ergebnis. Immerhin stimmten ca. 300 anwesende Zuschauer ein „happy birthsday to you“ für Sophie Vesper an, nochmals ein emotionaler Moment kurz vor der Proklamation. Auch gratulierten der Präsident des Deutschen Schützenbundes Hans-Heinrich von Schönfels zusammen mit dem Vizepräsidenten Tradition und Schützenbrauchtum, Wilfried Ritzke, und dem Bundesjugendleiter, Stefan Rinke und überreichten eine kleine Aufmerksamkeit.
Den Titel, besser gesagt: die Würde des Bundesjugendschützenkönigs holte sich an diesem Tag der 17-jährige Marko Auer vom Schützenverein „Weiherlilie“ Steinbrünning vom Bayerischen Sportschützenbund. Bei den Erwachsenen wurde Lisa Graßl vom Jurabund Bubach im Oberpfälzer Schützenbundneue Bundesschützenkönigin. Ihr Teiler lag bei 9,4 ( 0,094 mm außerhalb der Scheibenmitte ).